Regenbogenschule

 Der kleine Hirte und der große Räuber

Eine Weihnachtsgeschichte
 
 
Als Personen wirken mit:
  • der kleine Hirte  (Justin)
  • der große Räuber (Yannik)
  • ein alter Mann  (Fayssal)
  • ein kleines Mädchen  (Lara)
  • Maria  (Nadja)
  • Josef   (Fabian)
  • das Jesuskind (Babypuppe)
  • Hirten (Sherin, Oualid, Nadja) 
  • Sprecherin   (Sina) 

Musikalische Begleitung:

  • Daen, Gerold, Chantal, Sandra, Dominic, Ussama, Aylin, Frau Scherbaum

Sprecherin:
In jener Nacht, als die Schafweide vom Glanz der himmlischen Boten ganz erfüllt war, hörte auch ein kleiner Hirte die Nachricht von der Geburt des Gottessohnes.
Er stand auf, rollte seine Decke zusammen, füllte einen Krug mit Milch und packte Brot und Schinken in ein Bündel. Das alles wollte er dem göttlichen Kind als Geschenk mitbringen.



Voller Freude machte er sich auf den Weg nach Bethlehem. In dieser Gegend hauste ein wilder Räuber. Von seiner Höhle aus sah er den hellen Schein über der Schafweide. Er hörte jubelnden Gesang, aber er konnte die Worte nicht verstehen.
Er dachte:

 
Räuber: 
Die feiern ein Fest, ich aber sitze allein in meiner Höhle, und mein Magen knurrt vor Hunger. Ich will mich anschleichen und sehen, was ich rauben kann!
 
Sprecher: 
Kaum war der große Räuber aus seiner Höhle herausgekommen, da musste er sich hinter einem Baum verstecken. Denn einer nach dem anderen zogen die Hirten an ihm vorbei. Sie schleppten Körbe mit Käse und Honig, sie trugen Rucksäcke voll Wolle, und einer hatte sogar ein Lamm bei sich. Der letzte in der Reihe war der kleine Hirte. Er ging langsam, denn seine Last war schwer. Der Räuber sah, wie  der Abstand zwischen dem kleinen Hirten und seinen Gefährten immer größer wurde.

 
Räuber:  
Das ist mir gerade recht! Ich werde hinter ihm her schleichen und auf eine Gelegenheit warten, um ihn zu überfallen.
 
Sprecher:     
In dieser Nacht aber herrschte ein seltsames Kommen und Gehen auf allen Wegen. Gerade die Ärmsten im Lande konnten nicht schlafen. Viele krochen aus ihren Hütten, sahen zum Himmel hinauf und fragten, ob etwas Besonderes geschehen sei.
Auch ein alter Mann stand vor seiner Tür, als der kleine Hirte vorüberging. Der alte Mann schlug die Hände um seinen Leib und klapperte mit den Zähnen.
 
 
Der kleine Hirte:  
Was ist mit dir?
 
Der alte Mann:    
Ich friere so. Vor lauter Kälte kann ich nicht schlafen.
 
Der kleine Hirte:   (nimmt die Decke von seinen Schultern und gibt sie dem alten Mann)
Nimm nur! Dem kleinen Gottessohn ist es sicher recht, wenn du seine Decke hast.

 
Räuber:        
Schenkt der doch tatsächlich die Decke her, die ich rauben will!
 
Sprecher:           
Bald darauf fand der kleine Hirte ein Mädchen, das saß vor seiner Hütte und weinte.
 
 
Der kleine Hirte:  
Was ist mit dir?
 
Das Mädchen:    
Ich habe Durst. Vor Durst kann ich nicht einschlafen. Und der Weg zum Brunnen ist weit und finster.
 
Der kleine Hirte:  
(reicht dem Mädchen den Krug mit der Milch)
Dem Gottessohn ist es sicher recht, wenn du seine Milch trinkst.

 
Räuber:              
Schenkt der doch tatsächlich die Milch her, die ich rauben will!
Ich muss mich beeilen, damit ich wenigstens das Bündel erwische!
 
Sprecher:         
Und sein hungriger Magen knurrte ganz laut in der stillen Nacht. Bei der nächsten Wegbiegung sprang der Räuber mit einem gewaltigen Satz auf den kleinen Hirten los.

 
Der kleine Hirte:  
Ist das dein Magen, der so schrecklich knurrt? Die ganze Zeit schon höre ich dieses Knurren hinter mir. Du armer Mann, du tust mir leid! Da - nimm und iss! Dem kleinen Gottessohn ist es sicher recht, wenn ich dir sein Essen gebe.

 
Sprecher:           
Der Räuber aß das Brot und den Schinken und ließ nicht das kleinste Stückchen übrig, aber es ärgerte ihn, dass er das Essen geschenkt bekommen hatte.
 
Der kleine Hirte:  
Jetzt muss ich mit leeren Händen vor dem kleinen Gottessohn stehen. Aber hingehen und ihn begrüßen will ich doch und ihm sagen, wie sehr ich mich über seine Geburt freue.
(zum Räuber gewandt):
Komm doch mit!
 
Räuber:              
Wenn Gottes Sohn geboren ist, dann kommen bestimmt auch alle reichen Leute, und es wird ein herrliches Fest. Ob da für mich was abfällt?
 
Sprecher:           
Und die beiden machten sich gemeinsam auf nach Bethlehem. Als sie aber dort angekommen waren, staunte der Räuber sehr.

 
Denn da fanden sie nur einen armen Stall, in dem die Hirten ein- und ausgingen, und eine arme Mutter, die aus Hirtenwolle eine kleine Decke webte, und einen armen Mann, der Bretter zu einem kleinen Bett zusammenfügte. Das gött­liche Kind lag in einer Krippe, mit nichts als ein bisschen Stroh und ein paar Windeln unter sich.

 
Räuber:              
Diesem Kind habe ich das Brot und den Schinken weggegessen- wie konnte ich das nur tun!
 
Maria:                 
Schau, mein Jesuskind, da ist ein kleiner Hirte zu dir gekommen. Er hat dir einen großen Räuber mitgebracht!
 
Sprecher:           
Die Mutter Maria lächelte den kleinen Hirten an, und der verstand, dass er doch nicht mit leeren Händen gekommen war und die Mutter Maria lächelte den großen Räuber an, und der war ganz verwirrt. 
 
Räuber:              
Da stimmt doch etwas nicht! Große Räuber tun keinem leid, bekommen nichts geschenkt und werden von niemandem angelächelt. Mir scheint, ich bin gar kein großer Räuber mehr!
 
Maria:                 
Ich denke, du könntest ein großer Hirte werden. Du bist so stark! Starke Hirten braucht man immer.
 
Räuber:              
Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, aber ich will es versuchen.
 
Sprecher:           
Und sie verabschiedeten sich und gingen den Weg zur Schafherde zurück:
Ein kleiner Hirte und ein großer Hirte.
 
- Ende -
 
Weitere Fotos vom Krippenspiel:
 



Alle singen das Eröffnungslied.

Ragavi als "Notenständer"!

Gerold und Chantal sorgen für den richtigen "Rhythmus".

Sina als Sprecherin und Daen als "Mann für die Sounds"

Das Schlusslied: "Mary´s Boychild"

Support:
Alfried Krupp-Schulmedienzentrum